Informationen der Bezirksgemeinschaft Bruneck zur getrennten Sammlung von Küchenabfällen und Grünschnitt:

Allgemeines zur bisherigen Biomüllsammlung im Pustertal  Die Bioabfälle werden im Pustertal seit mittlerweile...

Veröffentlichungsdatum:

01.04.2025

Lesedauer

6 Minuten

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Beschreibung

Allgemeines zur bisherigen Biomüllsammlung im Pustertal 

Die Bioabfälle werden im Pustertal seit mittlerweile fast 25 Jahren getrennt gesammelt. Dies ermöglicht eine Verwertung dieser Abfallfraktion. Dabei gibt es in unserer Provinz die Möglichkeit die organischen Abfälle in Kompostieranlagen zu Kompost zu verarbeiten. Zudem gibt es Vergärungsanlagen, in welchem mit dem gewonnenen Biogas Strom erzeugt wird. In 17 der insgesamt 26 Gemeinden des Pustertales, gab es die Möglichkeit die Grünabfälle gemeinsam mit den Küchenabfällen in die Biotonne zu geben. 

Im Pustertal gibt es folgende Entsorgungsanlagen

  1. Bäuerlicher Vergärungsanlage in Toblach. Dort werden die Bioabfälle der vier Gemeinden Niederdorf, Toblach, Innichen und Sexten entsorgt. In diesen Gemeinden gibt es seit jeher ein Bringsystem für die Haushalte. Das heißt, die Bürger bringen die Küchenabfälle selbst zum Recyclinghof der Gemeinde. Für die Betriebe gibt es ein Sammelsystem mit wöchentlicher Sammelfrequenz. Den Grünschnitt bringen alle zu den von der Gemeinde festgelegten Ablagestellen.
  2. Kompostwerk Sand in Taufers. Dort werden die organischen und die Grünabfälle der Gemeinden Sand in Taufers, Mühlwald und Prettau verarbeitet. In Sand in Taufers gibt es keine Sammlung für diese Abfälle. Sowohl Betriebe als auch Haushalte der Gemeinde bringen die Abfälle selbst zum Kompostwerk, getrennt nach Grünschnitt und Küchenabfällen.
  3. Kompostwerk Bruneck. Dort werden die Abfälle der übrigen Gemeinden angeliefert. Die Kapazität des Kompostwerks reicht bei Weitem nicht aus, um alle Abfälle vor Ort zu verarbeiten. So muss der Rest derzeit in externe Kompostieranlagen außerhalb der Provinz gebracht werden.

Notwendigkeit zur getrennten Sammlung von Küchenabfällen und von Grünabfällen

Es ist das Ziel, in Übereinstimmung mit den Abfallbewirtschaftungsplänen der Provinz, die Abfälle lokal entsorgen zu können. Dies geschieht, indem wir künftig jene Mengen, die in den Anlagen im Pustertal nicht verarbeitet werden können (nicht ausreichende Kapazität), zur Vergärungsanlage in Lana bringen. Mit den daraus resultierenden kürzeren Transportwegen wird auch dem Thema der Nachhaltigkeit Rechnung getragen. Für den optimalen Betrieb der Vergärungsanlage in Lana ist es unerlässlich, reine Küchenabfälle zu sammeln, ohne Grünschnitt. In der Folge erfolgt nun die Umstellung der Sammlung in 16 Gemeinden des Pustertals, sodass Küchenabfälle ohne Grünschnitt gesammelt werden (in 9 Gemeinden des Pustertals schon lange Realität). Die Grünabfälle werden künftig an den von der jeweiligen Gemeinde festgelegten Punkten abgegeben. In der Folge kommen diese dann zum Kompostwerk Bruneck und werden dort verarbeitet.

Die Sammlung von sauberen Küchenabfällen (ohne Grünabfälle) ist also Voraussetzung für die optimale Verwertung derselben innerhalb der Provinz Bozen, konkret an der zentralen Vergärungsanlage in Lana. Am Kompostwerk in Bruneck werden weiterhin, im Rahmen der genehmigten Kapazität der Anlage, Grünabfälle angenommen und vor Ort zu Kompost verarbeitet. Das Endprodukt wird dann als Düngerersatz verkauft.

Biomüllsammlung

Der Vertrag zur Sammlung der Bioabfälle in 16 Gemeinden ist mit 31.12.2024 ausgelaufen und wurde neu ausgeschrieben. Im Zuge der Neuausschreibung wurde dann die bereits seit Jahren angedachte Trennung von Küchenabfällen und Grünabfällen vorgenommen. Dabei werden die Küchenabfälle in den Gemeinden nach wie vor im Zuge der von der Bezirksgemeinschaft organisierten öffentlichen Sammlung abgeholt. Die Grünabfälle hingegen müssen nun von den Bürgern und den Betrieben zu den von der jeweiligen Gemeinde festgelegten Ablagestellen gebracht werden. Soweit uns bekannt ist, wird in wenigen Gemeinden auch eine öffentliche Grünschnittsammlung von der Gemeinde eingeführt. In den meisten Gemeinden werden Container am Recyclinghof und/oder an verschiedenen Stellen im Gemeindegebiet aufgestellt, wo die Grünabfälle dann abgegeben werden können.

Grünabfälle und Strauchschnitt

  • Grünabfälle = Gras, Laub, Blumen
  • Strauchschnitt = holziges Material aus dem Schnitt von Sträuchern und Bäumen 

Es ist wichtig, dass auch diese beiden Fraktionen getrennt gesammelt und an der Entsorgungsanlage – Kompostwerk Bruneck – angeliefert werden. Wird eine andere Entsorgungsanlage gewählt, so gilt es, dies mit dieser abzuklären.

Warum muss Strauchschnitt am Kompostwerk Bruneck getrennt angeliefert werden?

  • Strauchschnitt muss vor der Verarbeitung am Kompostwerk zerkleinert werden. Konkret wird das Material gehäckselt, ca. auf die Größe von Heizpellets. Wird Gras vermischt mit Strauchschnitt angeliefert, so stellt uns dies vor enorme Probleme bei der notwendigen, mechanischen Zerkleinerung der Sträucher.
  • Die Trennung ist auch aus wirtschaftlicher Sicht relevant. Für die Annahme von Grünschnitt (Gras, Laub, Blumen) werden 90 €/Tonne in Rechnung gestellt. Die Abgabe von Strauchschnitt hingegen ist kostenlos.

Knochen, Muscheln, Eierschalen

Wie erwähnt, führen wir die Küchenabfälle an der zentralen Vergärungsanlage in Lana der Entsorgung zu. Laut den Vorgaben der Vergärungsanlage dürfen Knochen, Muscheln und Eierschalen nicht im Biomüll entsorgt werden. Entsprechend haben wir dies auch in unserer Information so übernommen. 

Warum gibt es diese Vorgaben?

Die erwähnten Abfälle, Knochen, Muscheln, Eierschalen, verlassen den Verarbeitungsprozess im Grunde unverändert. Das heißt, diese bleiben als Rückstände in der Vergärungsanlage zurück und müssen dann entsorgt werden, und zwar in der thermischen Müllverwertungsanlage (Verbrennung) in Bozen. Dasselbe gilt auch für die Kompostierung. Auch bei diesem Prozess bleiben Knochen und Muscheln unverändert zurück und werden nach dem Absieben des Fertigkompostes in der Verbrennung entsorgt. Somit ist es nachvollziehbar und sinnvoll, diese Produkte direkt zum Restmüll zu geben, welcher in der MVA in Bozen entsorgt wird.

Häufig gestellte Fragen und Anmerkungen von den Bürgern

  • Wofür braucht es noch diese Riesen-Tonne für den Biomüll?
  • Wenn der Grünschnitt nicht mehr anfällt, dann gebe ich die Biotonne zurück, weil ich keinen Biomüll habe?
  • Ich verstehe nicht, warum diese Umstellung notwendig ist, und ich werde das Gras dann irgendwo im Wald entsorgen
  • ....

Auf diese Fragen und Beschwerden versuche ich möglichst sachlich zu antworten.

Die Biomülltonne wurde bereits in den letzten Jahren, in den Wintermonaten (November, Dezember, Januar, Februar), nur mit Küchenabfällen befüllt, zumal im Winter keine Grünabfälle anfallen. Auch spielt es für den Bürger keine Rolle, ob die Biotonne nur viertel- oder halbvoll zum Sammelplatz gebracht wird, zumal der Biomüll nicht mengenmäßig erfasst und verrechnet wird. Wenn behauptet wird, dass man im eigenen Haushalt keine Bioabfälle hat, so ist das für mich schwer nachvollziehbar. Auch wenn man bewusst einkauft und kocht, so fallen trotzdem zwangsläufig Abfälle an (Schalen von Kartoffeln, Karotten, nicht verzehrbare Teile des Gemüses und vieles mehr). Jeder Bürger ist dafür verantwortlich, den Abfall nach den Vorgaben der Gemeinde zu sammeln und zu entsorgen. In der jeweiligen Müllordnung der Gemeinde sind auch Strafen für unkorrekte Entsorgung festgelegt.

Es ist klar, dass die Umstellung für die Bürger und auch für die Betriebe einen Mehraufwand bedeutet. So müssen die Grünabfälle zu den von der Gemeinde festgelegten Punkten gebracht werden, da diese nicht mehr wie gewohnt vor der Haustür abgeholt werden. Ich bin aber sicher, dass diese Umstellung nach einer gewissen Eingewöhnungszeit zur Routine wird. Wie bereits einleitend erwähnt, wird dies bereits in 9 Gemeinden des Pustertals seit jeher so gehandhabt. Ich persönlich wohne in einer Gemeinde, in welcher es für die Haushalte keine Biomüllsammlung gibt, und bringe die Küchenabfälle selbst zum Recyclinghof der Gemeinde. Dasselbe gilt für Grünabfälle und Strauchschnitt.

Zudem glaube ich, dass der Mehraufwand für den eigenständigen Transport der Grünabfälle zu den Ablagestellen einige dazu anregen wird, darüber nachzudenken, ob und wie man Grünabfälle reduzieren kann:

  • Kann ich den Rasen mulchen und liegen lassen, anstatt das Gras zur Entsorgungsstelle zu bringen?
  • Ist meine Grünfläche für einen Rasenroboter geeignet, wodurch kein Grasschnitt mehr anfallen würde?
  • Verfüge ich über eine Feuerstelle (Ofen, Holzherd) im Haus? Wenn ja, kann ich den Strauchschnitt zerkleinern, trocknen lassen und im Ofen verfeuern?
  • Könnte die Eigenkompostierung für mich in Frage kommen, wobei ich das Endprodukt als Gartenerde verwende?
  • ...

In der Konsequenz könnte sich auch das Abfallaufkommen in Bezug auf Grün- und Strauchschnitt reduzieren. 

Ich hoffe, mit den Ausführungen oben einige Klärungen geben zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Herbert Steinwandter - Leiter der Umweltdienste - Bezirksgemeinschaft Pustertal

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Zuletzt aktualisiert: 10.04.2025, 11:43 Uhr

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